> Was wäre ein Veedel ohne einen Sportplatz? Es würde wohl einiges fehlen. Auch die kleinsten Stadtteile besitzen einen, und häufig ist er beliebter Anlaufpunkt – natürlich in erster Linie für alle Sporttreibenden, aber auch für Festivitäten und andere gemütliche Zusammenkünfte.
In dieser Rubrik möchten wir Ihnen nun in unregelmäßigen Abständen Kölner Sportplätze vorstellen und Ihnen mehr Hintergründe über die dort beheimateten Vereine, das Ambiente wie auch über Möglichkeiten, Sport zu treiben, für Hobbysportler und/oder für Sportgruppen präsentieren. Wie bei den anderen Rubriken sind auch die Sportplätze nach den Himmelsrichtungen orientiert.
Gerne nehmen wir auch Vorschläge oder Wünsche und selbstverständlich auch ergänzende Informationen entgegen.
Etwas versteckt von der „Hauptstraße“ des Stadtteils, der Sebastianstraße, befindet sich der Sportplatz des Clubs für Bewegungsspiele (kurz: CfB) Ford Niehl 09/52, der seine Wurzeln im 1909 gegründeten CfB 09 Niehl hat. Zweiter Stammverein ist der 1930 gegründete FC Ford Köln, der als Betriebsmannschaft der Kölner Ford-Werke GmbH ins Leben gerufen wurde. Nach einer Neugründung des FC Ford Köln im Jahr 1952 fusionierten sie 1966 mit dem CfB 09 Niehl zum heutigen CfB Ford Niehl.
Die Anlage besteht aus zwei Kunstrasenplätzen, wobei interessanterweise zunächst der Nebenplatz einen grünen Belag erhielt und alle Teams, aus Desinteresse, den verhassten Haupt-Aschenplatz weiter zu bespielen, auf diesen wechselten. Erst einige Jahre später wurde der Hauptplatz, zu dem auch ein gemütliches Vereinsheim gehört (und die Terrasse zur Spielbeobachtung aus „höheren Ebenen“ einlädt), ebenfalls zum Kunstrasenplatz, so dass die „alte Ordnung“ wieder hergestellt werden konnte und nun beide Plätze in modernem Grün erstrahlen.
Der Verein, der Ende der 60er/Anfang der 70er in der drittklassigen Verbandsliga Mittelrhein eine hervorragende Rolle spielte, sich dort aber 1973 aus finanziellen Gründen zurückzog, schickt aktuell 18 Jugend- (von der U7 bis zur U19) sowie zwei Seniorenteams auf die Plätze; auch die „Alten Herren“ laufen im blau-weißen Trikot auf.
Die Vision der hervorragenden Nachwuchsarbeit, die einen sehr guten Ruf über die Grenzen der Stadt genießt, ist es, Spieler bereits im Bambini-Alter zu finden, in den Verein aufzunehmen und zu späteren Leistungsträgern der eigenen Seniorenmannschaften auszubilden. Die Junioren sind daher die Basis des Vereinserfolgs, weswegen deren Ausbildung und Förderung besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Aktuell spielen die ersten Herren in der siebtklassigen Bezirksliga und locken weiterhin Besucher aus dem sich direkt anschließendem Veedel an.
Der Stadtteil Fühlingen ist den meisten Kölnern wohl durch den Fühlinger See bekannt. Die wenigsten von ihnen werden daher wohl bis heute nicht nähere Bekanntschaft mit dem überschaubaren Veedel und seinen etwas mehr als 2000 Einwohnern gemacht haben, zumal Fühlingen sich einen „Dorfcharakter“ bewahrt hat, wo es noch nicht mal einen Supermarkt gibt.
Gleichwohl gibt es auch hier einen Sportplatz, der für viele Anwohner ein wichtiger Mittelpunkt des Alltagslebens im Kölner Norden ist.
Auf dem Sportplatz „Am Kutzpfädchen“ ist der SV Fühlingen-Chorweiler 1929/77 zu Hause, der seit 2014 auf einem schönen Kunstrasenplatz seine Spiele austragen und auch trainieren darf. Zwölf Jahre zuvor konnte nach langem Hin und Her zudem das gemütliche Vereinsheim eröffnet werden, das seitdem beliebter Treffpunkt der Aktiven, der Einheimischen wie auch von Auswärtigen ist.
Aktuell tritt der Sportverein mit zwei Senioren- und zehn Jugendteams an. Die beiden Männermannschaften spielen in der Kreisliga C und D und hegen aktuell keine höheren sportlichen Ambitionen. Doch es muss auch nicht immer sportlicher Ehrgeiz im Fokus stehen, denn der SV Fühlingen-Chorweiler legt eher großen Wert auf ein harmonisches Miteinander aller Vereinszugehörigen.
Wer mehr oder weniger häufig über die Mülheimer Brücke ins Linksrheinische fährt, kennt den Platz vermutlich von Blicken aus dem Auto. Kurz vor der Abbiegung zur Boltensternstraße taucht rechterhand die Sportanlage der DJK Löwe Köln auf. Seit unzähligen Jahren ist der Aschenplatz, einer der wenigen Verbliebenen in der gesamten Stadt, die Heimat des Vereins, in dem auch noch Basketball, Leichtathletik, Tischtennis und Turnen praktiziert wird. Fußball spielen indes aktuell nur die Nachwuchskicker von der C- bis zur F-Jugend, Seniorenmannschaften laufen für die Löwen zurzeit nicht auf.
Der Sportplatz ist eingebettet in das Hafengebiet des Stadtteils Niehl, was dazu führt, dass er kein klassischer Veedels-Platz, also umgeben von Wohnhäusern oder benachbarten Gaststätten, ist. Dennoch ist er gerne Treffpunkt für Kinder und ihre Eltern, die beim Training oder den Spielen zusammenkommen, um sich auch über den neuesten Klaaf auszutauschen. Auch Leichtathleten nutzen die Anlage für sportliche Zwecke.
Unrühmlich ist der Sportplatz so manchem Fußballfan aufgrund eines der größeren Skandalspiele aus dem Jahr 2008 in Erinnerung geblieben. Um 37 Tore hatte die zweite Mannschaft von Germania Nippes vor dem letzten Saisonspiel das bessere Torverhältnis gegenüber dem Reserveteam der Spielvereinigung Rheinkassel-Langel und hatte schon den Sekt zum Aufstieg aus der untersten Kreisliga D kaltgestellt. Doch nach dem eigenen 10:0-Sieg bei der Zwoten des Ditib Sport-Klubs blieben die Korken in den Flaschen und die Jubelszenen aus. Zeitgleich hatte die zweite Mannschaft der DJK mit 1:54 gegen die Spieler aus Rheinkassel verloren, die sich somit doch noch völlig unerwartet den zweiten, zum Aufstieg berechtigenden Tabellenplatz sicherten. Bereits zur Halbzeit hatte der Gast 13 Tore erzielt; nach der Pause ging der Heim-Elf auch der letzte Funke Wille ab. Ohne auch nur im Ansatz einen Hauch von Gegenwehr zu zeigen, ließ man die Gegenspieler einfach laufen und selbst Bälle über die Linie rollen, nach denen sich der Torwart nach Augenzeugenberichten nur leicht hätte bücken müssen. Dem Schiedsrichter blieb angeblich keine Wahl, als das Trauerspiel stets wieder anzupfeifen.
In Vernehmungen vor der Spruchkammer des Fußballkreises schoben die Spieler ein Saufgelage, das erst wenige Stunden vor dem Spiel geendet habe, als Erklärung vor. Der Vorsitzende, der den Standfußball als „grob unsportlich“ bewertete, sorgte im Urteil für ein wenig Gerechtigkeit: Germania Nippes durfte noch aufsteigen, und die DJK-Phlegmatiker mussten dem Klub aus dem Nachbar-Stadtteil 2.000 Euro für „Spielbetriebs-Aufwendungen“ überweisen.
(angelehnt an das Buch „Fußballheimat Rheinland – 100 Orte der Erinnerung“)
Bezirkssportanlage Nippes (Merheimer Str. 265)
In der Nähe des St.-Vinzenz-Krankenhauses (gut für verletzte Fußballer) und des Bürgerzentrums „Altenberger Hof“ (mit dem daneben liegenden Boule-Platz, s. Rubrik „Aktiv durchs Veedel) befindet sich die Bezirkssportanlage Nippes, die Heimat von gleich zwei Vereinen ist. Hier tummeln sich die Jugend- und Seniorenteams der DJK Grün-Weiß Nippes und der Turn- und Fechtgemeinde (TFG) 1878 Nippes.
Der heutige Kunstrasenplatz war früher ein Rasenplatz, der jedoch häufig nach Regenfällen vom Sportamt der Stadt Köln gesperrt wurde, so dass die zahlreichen Mannschaften auf den ungeliebten Aschenplatz nebenan (der übrigens wegen sich darunter befindender Altlasten nicht bearbeitet werden darf) oder auf einen anderen Sportplatz ausweichen mussten. Der Umbau zum Kunstrasenplatz war daher die beste Lösung, denn nun finden alle Teams hier unabhängig vom Wetter beste Trainings- und Spielbedingungen.
Neben den Fußballern, zu denen auch Nachwuchskicker im Rahmen von Schulsport oder Fußball-Feriencamps (bei denen Ex-Profis den Spielern wertvolle Tipps geben) zählen, nutzen Leichtathleten die Laufbahn rund um den Platz gerne für ihre Zwecke. Verbesserungswürdig ist indes die Verpflegung bei Veranstaltungen. Zwar öffnet der DJK bei Heimspielen sein kleines Vereinsheim, doch hat dies eher die Größe eines überschaubaren Besprechungsraums. Immerhin kann man sich vor dem Clubheim bei Regen unterstellen. Das TFG-Vereinsheim ist hingegen einige Meter entfernt. Auch die Parkplatzsituation ist alles andere als gut, da in der BZA nur wenige Parkplätze bereitstehen (die fast immer besetzt sind). Auf der vorbeiführenden Merheimer Straße muss bis spätabends für einen Parkplatz ziemlich viel bezahlt werden, denn der Platz liegt nun mal mitten im Veedel.
Der SC Brück 07 ist der neugegründete Nachfolgeverein des Vorgängervereins SC Brück 1930, der 1994 mit dem ebenfalls nicht mehr existierenden SC Viktoria Köln (Nachfolge-Verein FC Viktoria Köln wurde 2010 gegründet) zum SCB Preußen Köln fusionierte. Die Historie der Sportplätze des SCB 07 ist etwas verwirrend, aber auch spannend. Bis vor zwei Jahren spielte der Verein auf einem Aschenplatz an der Flehbachstraße, der aber laut Insider-Aussagen illegal erbaut wurde. Dieser soll nun bald abgerissen werden, doch zurzeit nutzt der Club die Anlage überwiegend noch für Trainingszwecke. Der erfolgte Umzug war indes schon länger geplant.
Der neue Sportplatz ist der ehemalige Platz des SV Rot-Schwarz Neubrück, der bis zu seinem Umbau zum Kunstrasenplatz ebenfalls ein Terrain aus Asche aufwies. Im Grunde ist der heutige SC Brück somit fast dorthin zurückgekehrt, wo sein Vorgängerverein zu Hause war. Dank der finanziellen Unterstützung eines Spielhallenbesitzers marschierte jener nämlich dort bis in die drittklassige Oberliga Nordrhein Ende der 80er Jahre durch, wo er sich einige Jahre hielt und zunächst auf einem Aschenplatz am Schulzentrum Ostheim spielte. Später erfolgte der Umzug auf den Rasenplatz am Pohlstadtsweg, der sich bis heute neben der Anlage des ehemaligen Rot-Weiß-Platzes und somit der aktuellen Heimat des Nachfolgevereins SC Brück 07 befindet, nun aber für Trainingseinheiten von Viktoria Köln genutzt wird.
Der SC Brück hat somit zwar sein Heimat-Veedel verlassen, doch haben sich sowohl die Spieler als auch Zuschauer längst an die rund zwei Kilometer entfernte neue Heimat im Nachbar-Stadtteil gewöhnt. Hier geht es bisweilen auch hoch her, denn das SCB-Publikum gilt als fanatisch und hat den Ruf, sich bisweilen nicht gerade sportlich fair zu verhalten.
Nicht weit vom herrlichen Schlosspark entfernt, befindet sich die Sportanlage des TuS Stammheim am Rande des Stadtteils. Bis vor wenigen Jahren noch auf einem ungeliebten Aschenplatz kickend, laufen die aktuell drei Senioren- und erstaunlichen 20 Jugendmannschaften inzwischen auch hier auf einem attraktiven Kunstrasenplatz auf, der eine nicht zu unterschätzende Anziehungskraft für den fußballerischen Nachwuchs darstellt.
Der TuS 1889 Köln-Stammheim e.V. ist ein Verein mit großer Tradition und seit vielen Jahren eine bedeutsame Anlaufstelle für Fußballinteressierte. Die Vereinsgeschichte begann, als sich ein heutiges Ehrenmitglied mit einigen Freunden eine Mannschaft bildete. Aus diesem Team entstand schließlich in kurzer Zeit ein ganzer Verein.
Der TuS sieht es als eine wichtige Aufgabe, die Jugend zu fördern und ihr ausreichend Bewegungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Mit über 500 Mitgliedern, die sich häufig auch ehrenamtlich im Verein engagieren, sind die Blau-Weißen zudem einer der größten Fußballvereine der Region.
Doch Fußball ist im TuS nicht alles, denn es existiert auch eine Freizeitabteilung, in der Interessierte turnen (für Frauen, Kinder oder Mutter-/Vater-Kind) sowie dem Senioren-Sport oder auch Trampolin-Aktivitäten nachgehen können. Natürlich ist der Verein auch hervorragend ins Veedelleben integriert und darf mit seinen Aktiven nicht beim Karneval, Schützenfest oder weiteren Feierlichkeiten fehlen.
Sportplatz am Schulzentrum Ostheim
Wenn die Schüler des Schulzentrums Ostheim am Hardtgenbuscher Kirchweg ihren Schulsport auf dem seit einiger Zeit mit Kunstrasenbelag versehenen Sportplatz hinter der Turnhalle durchführen, ahnen sie natürlich nicht die historische Dimension der Anlage. Es ist aber auch schon einige Zeit her, dass der Sportplatz überregionale Bedeutung erhielt und hier, man glaubt es kaum, drittklassiger (!) Fußball stattfand.
Wir gehen daher zurück in die 1980er Jahre – in eine Zeit also, als unterhalb der 2. Fußball-Bundesliga noch acht drittklassige bundesweite Oberligen existierten. In der Oberliga Nordrhein konnte sich ab 1988 auch der SC Brück, zuerst für zwei Jahre, Drittligist nennen. Seine Heimspiele trug der 1930 gegründete und 1994 durch eine Fusion mit Viktoria Köln zum SCB Preußen Köln aufgelöste Klub dabei anfangs auf dem seinerzeitigen Aschenplatz des Schulzentrums Ostheim aus. Statt wie heutzutage üblich und vorgeschrieben auf Rasen, mit abgetrenntem Gästeblock, Tribüne und VIP-Plätze gab es hier lediglich eine Handvoll Stehplätze auf einer Längsseite (inzwischen zurückgebaut, s. Foto unten rechts). Sonst nichts. Stadion- und rasenverwöhnte Teams wie RW Oberhausen oder Wuppertaler SV mussten sich daher auf hartem, ungewohntem Geläuf dem Aufsteiger stellen und erlebten trotz lautstarker Fan-Unterstützung ihr sportliches Fiasko. Wer heute seine Runde um den Sportplatz dreht, kann sich kaum vorstellen, dass sich hier bisweilen 2000 Zuschauer lediglich auf einer Seite tummelten.
Neben den Schülern nutzen auch Hobby-Läufer die Anlage, und auch die Fußballer des SC Köln 2000 und Union Köln haben hier nun eine Heimat gefunden. Doch Drittligafußball wird die Anlage nie mehr erleben.
(angelehnt an das Buch „Fußballheimat Rheinland – 100 Orte der Erinnerung“)
Sportplatz Brucknerstraße
Eine feste Institution im einst selbständigen Porz am Rhein sind die beiden Vereine Sportvereinigung Porz und der RSV Urbach. Heutzutage nicht mehr so ungewöhnlich: Beide tragen ihre Heimspiele auf dem Sportplatz „Brucknerstraße“ aus, der komischerweise die Navi-Adresse Zündorfer Straße 43 hat.
Besonders die Sportvereinigung, die häufiger den „heiligen Rasen“ als der RSV bespielen darf, kann auf einige historische Momente sowie auf die Ausbildung späterer ruhmreicher Spieler zurückblicken. So schaut etwa Wolfgang Weber immer noch regelmäßig vorbei und wird auch nicht müde, auf Bitten die berühmte Geschichte um das „1966er-Wembley-Tor-oder-nicht-Tor“ zu erzählen, dem er bis heute die Gültigkeit aberkennt. Der ehemalige Nationalspieler, der acht Jahre für die „Rothosen“ der Sportvereinigung dem Ball nachjagte, ist einer von mehreren Spielern, die ihre Karriere auf dem Sportplatz an der Brucknerstraße, der sich gleich gegenüber von Wohnhäusern mitten im Veedel befindet, begannen. Auch Bernd Cullmann, dessen Sohn Carsten oder Herbert Neumann schnürten zunächst im südöstlichen Stadtteil ihre Fußballschuhe, bevor sie wie Weber in den Klettenberger Grüngürtel wechselten und auf der anderen Rheinseite Erstligaluft schnupperten.
Bereits im ersten Jahr nach der Gründung als „Sport-Klub Porz“ gelang der Aufstieg in die B-Klasse, dem sich sogleich der Durchmarsch in die A-Klasse anschloss. Nach einer sportlich wertlosen Fusion mit Germania Zündorf (1935) gründeten zahlreiche Aktive im darauffolgenden Jahr ihren alten Verein wieder, der jedoch nach den damaligen Statuten nicht die alte Bezeichnung annehmen durfte und zudem in der untersten Spielklasse beginnen musste. Wenigstens konnte der „Sportvereinigung Porz“ getaufte Klub, der 1954 sein Gründungsjahr in den Vereinsnamen aufnahm, ein Gelände der Kall-Chemie AG zum eigenen Sportplatz umbauen, den er bis zum Neubau des Porzer Krankenhauses 1962 bespielte. Ab diesem Zeitraum begannen die Rothosen dann ihre Klassenfahrt durch Verbands-, Bezirks-, Kreis- und schließlich der Landesliga, in der sie aktuell immer noch zu Hause sind.
Das Südstadion, Heimstätte des SC Fortuna Köln, gehört natürlich dazu. Doch auch die Sporthalle, das Clubheim inklusive Geschäftsstelle, ein Kleinfeld sowie drei Groß-Spielfelder (Rasen, Kunstrasen, Asche) sind Teil der städtischen „Bezirkssportanlage Süd“. Zu Ehren von Fortunas Dauer-Mäzen und Präsidenten wurde der gesamte Komplex 2014 in Jean-Löring-Sportpark umbenannt.
Hans Löring, der sich selbst „Jean“ nannte und von vielen Kölnern liebevoll wie anerkennend „de Schäng“ gerufen wurde, trat 1966 das Amt des Präsidenten beim Südstadtclub an und blieb es für unvorstellbare 35 (!) Jahre. In seine Epoche fiel die erfolgreichste Zeit des Vereins, der zunächst im Zwei-Jahres-Rhythmus einen Aufstieg nach dem nächsten feierte, 1973 für ein Jahr in der ersten Liga ankam und schließlich 1983 das Derby-Pokal-Endspiel erreichte (0:1). Unzweifelhaft ist es Lörings großzügiger finanzieller Zuwendung (über 30 Millionen DM) zu verdanken, dass sich Fortuna bis heute einen vorderen Platz in der ewigen Zweitligatabelle sichern kann, denn angesichts nur weniger hundert Zuschauer, die sich jahrelang auf den Rängen des Südstadions verloren, wäre der Verein nicht überlebensfähig gewesen.
Es sind insbesondere zwei Geschichten, die sich bis heute um Jean Löring, einem der letzten Patriarchen im deutschen Profifußball, ranken: So soll der gelernte Elektriker während eines Heimspiels in den 1980ern nach einem Flutlichtausfall dieses höchstpersönlich repariert haben, und Trainer Toni Schumacher erhielt von ihm in der Halbzeitpause eines Spiels gegen Waldhof Mannheim 1999 die Kündigung, was de Schäng mit den Worten „Ich als Verein musste reagieren“ kommentiert haben soll.
Steuerschulden seines Unternehmens trieben ihn, aber auch sein „Vereinche“, wie er ihn nannte, in den Ruin und letztlich in eine mehrfache Insolvenz. Löring starb verarmt im März 2005 und wurde auf dem Südfriedhof, nicht weit vom Ort seines Schaffens, beerdigt.
Schon längere Zeit ist die Modernisierung und eine Erweiterung des Sportparks um zusätzliche Plätze und einen Hallenneubau geplant, doch die selbst ernannte „Sportstadt“ Köln lässt dieses Vorhaben seit Jahren ruhen.
Sportplatz Zaunhofstraße
Wenn man sich lediglich nach gängigen Vorurteilen seine eigene Meinung bildet, dann ist der Stadtteil Meschenich an der Grenze zu Brühl für den Kölner Süden das geographische Pendant zum Stadtteil Chorweiler im Kölner Norden. Denn wer von Meschenich spricht, meint fast immer ausschließlich den verrufenen Kölnberg und hiermit zwangsläufig Verbrechen, Dreck und soziale Armut. Doch dieses Klischee wird Meschenich nicht gerecht, denn der Stadtteil verfügt auch über herrliche sympathische Einfamilienhäuser, die vielen Einheimischen bisweilen seit Generationen eine geliebte Heimat bedeuten.
Sportlich ist der SC 1923 Meschenich mit seinen drei Herren- und vier Jugendteams DIE Anlaufstelle für sportlich Begeisterte. Regelmäßig tummeln sich auf dem Sportplatz an der Zaunhofstraße Kinder und Jugendliche, um ihre Fußball-Leidenschaft auszuleben, die auch nach eingebrochener Dunkelheit erst nach einem Veto der Eltern endet. Vor drei Jahren konnte dem Aschenplatz nach langem Warten endlich Lebewohl gesagt werden, und seitdem leuchtet die Platzanlage auch hier in einem künstlichen Grün. Ferner verfügt der Klub nun über moderne, wenn auch zu klein geratene Umkleidekabinen und ein schmuckes Vereinsheim. Es hat sich also einiges getan im Verein, der übrigens nicht dem Fußballkreis Köln, sondern dem Fußballkreis Rhein-Erft angehört.
Mit Tennis, Fitness-Gymnastik, Kinderturnen und Volleyball kommen übrigens auch Nicht-Fußballer beim Sportclub auf ihre Kosten; hierfür stehen nahegelegene Tennisplätze und eine Turnhalle zur Verfügung.
Es war ein wirklich sehr, sehr langer Weg, den der SC Rondorf zur Verwirklichung seiner Träume erleiden musste. Doch seit Anfang 2025 ist sie nun endlich fertig, die neue sportliche Heimat an der Kapellenstraße unweit der englischen Schule.
Bereits 2007 (!) reiften erste Pläne zum Bau einer neuen Anlage, denn schon damals fühlten sich die Fußballer auf dem Aschenplatz an der Pastoratsstraße nicht wohl. Im Sommer zu stickig und zu staubig, konnten im Herbst und Winter oft Spiele nicht stattfinden, weil der Platz unter Wasser stand oder völlig vermatscht war. Als vor einigen Jahren eine neue Sportanlage in Sürth mit zwei Kunstrasenplätzen neben der Gesamtschule Rodenkirchen entstand, zog die Seniorenteams um und teilten sich die Anlage seitdem mit anderen Clubs, darunter etwa mit dem neu entstandenen FC Rheinsüd. Doch auch das konnte nur eine Übergangslösung sein, denn natürlich wollten die Blau-Weißen wieder „nach Hause“ und dort endlich eine moderne Heimstätte finden.
Nach etlichen Bauverzögerungen, unsicherer Finanzierung und anderen Schwierigkeiten ist die Anlage nach fast 18 Jahren jetzt aber Realität. Das schmucke Klubheim trennt den Kunstrasen- von einem Rasenplatz, der demnächst den Fußballerinnen des 1. FC Köln zu Trainingszwecken dienen soll. Der Kunstrasenplatz wird hingegen von allen Senioren- und Jugendteams des SCR bespielt, und es ist für den Verein zu hoffen, dass sich ihm nun noch weitere interessierte Nachwuchskicker anschließen werden und hier vielleicht eine Karriere starten wie damals der spätere FC-Profi Timo Horn.
Der alte Aschenplatz an der Pastoratsstraße wird hingegen demnächst verschwinden und neuen, attraktiven Wohnhäusern Platz machen.
Sportplatz „Kendenicher Straße“
Mit Zollstock verbindet der Fußballfan nahezu ausschließlich das Südstadion, die Heimstätte des SC Fortuna Köln. Doch Zollstock hat sportlich natürlich mehr zu bieten. So sind auch die SpVg. Arminia 09 Köln (Fritz-Hecker-Straße, in der Nähe des Zollstockbades) sowie der SV Rot-Weiß Zollstock hier zu Hause.
Den Eingang zur Sportanlage des SV Rot-Weiß Zollstock mit der Hausnummer 87 muss man auch erst einmal finden, da sich dieser am Ende einer Sackgasse inmitten einer Wohnstraße befindet (was auch die Parkplatzsuche sehr erschwert). Seit 2021 können die jungen und älteren Veedelskicker hier auf Kunstrasen spielen, der den ungeliebten Aschenplatz (im Sommer zu staubig, im Herbst und Winter zu nass und schlammig) abgelöst hat. Daher melden inzwischen auch Eltern ihre Kinder beim Verein an, die dies vorher aus Gründen der möglichen Verletzungen auf Asche und der ständigen schmutzigen Spielerkluft abgelehnt hatten.
Der SV Rot-Weiß ist jedenfalls einer der typischen Veedelsclubs, die einfach zu ihrer Umgebung dazu gehören wie das Büdchen oder die Kneipe an der Ecke.
In unmittelbarer Nähe zum RheinEnergie-Stadion und mitten im Wald gelegen, treten die überwiegend aus Studenten der ebenfalls in Müngersdorf angesiedelten Dt. Sporthochschule in Fußballmannschaften gegen ihre Gegner an. Viele Jahre bestand die weitläufige Anlage aus zwei Aschenplätzen, doch nach Modernisierungsarbeiten vor wenigen Jahren wurde der frühere Hauptplatz abgetragen und begrünt sowie der Nebenplatz zum Kunstrasen-Spielfeld umgebaut.
Es war 1998, als drei Enthusiasten einige Helfer um sich scharrten und einen Verein gründeten. Durch Werbung an der Sporthochschule sowie an den Theken der Stadt verbreitete sich die Kunde der Vereinsgründung rasch, und schnell waren die ersten begeisterten Spieler gefunden. Angesteckt von so viel Enthusiasmus ging auch eine Damen-Mannschaft an den Start, so dass zwei Teams vom „Vorwärts Spoho ´98 e.V.“ getauften Verein in die Saison 1998/99 starteten. Schon bald stellten sich die ersten Erfolge ein: 2000 stiegen die Herren in die Kreisliga B, 2003 die Frauen in die Landesliga auf.
Anfänglich noch auf dem alten Aschenplatz am Carl-Diem-Weg an der Sporthochschule beheimatet, zog der Verein 2004 auf die Vereinsanlage der Telekom Post in Bocklemünd um, wo er jedoch nicht heimisch wurde. Der Umzug zum Walter-Binder-Weg erwies sich dann als Glücksgriff, und nach einigen Anfangsschwierigkeiten anerkannten die Aktiven die Anlage schnell als „ihre“ Heimat. Schon bald konnte der Klub ein zweites Herren-Team und 2010 auch eine E-Jugend in grün-weiße Kleidung stecken; weitere Jugend- und Frauenmannschaften sollten in den nachfolgenden Jahren hinzukommen. Inzwischen laufen zwei Männer-, vier Frauen- und 18 Jugendteams für Spoho auf, dessen Philosophie stets war und ist, dass nicht der Leistungsgedanke, sondern das soziale Miteinander und die Freude am Fußballspiel im Vordergrund stehen.
Vor einiger Zeit stellten jedoch Platzprobleme den Verein vor Herausforderungen. Wegen Wasserschaden musste der vordere „Hauptplatz“ aufgegeben und das Vereinsheim gesperrt werden. Dies führte zu einem längeren Umzug aller Teams, die auf den Sportplätzen am Salzberger Weg Aufnahme fanden. Jahrelange Gespräche mit der Stadt Köln und anderen öffentlichen Institutionen führten dann zum Projekt „Vision Nordfeld“, durch das der Traum eines eigenen Kunstrasenplatzes nebst neuem Vereinsheim und einer sportlichen Heimat wieder am Walter-Binder-Weg Realität wurde.
Im Kölner Westen ist die Sportanlage des Telekom-Post Sport Köln (kurz: TPSK) 1925 vielen Aktiven ein Begriff. In ihrer fast 100jährigen Vereinsgeschichte bieten die Postler in Bocklemünd ein vielfältiges Sportangebot für Jung und Alt – ganz egal, ob die Sportler eine Mannschaftssportart, individuelle Disziplinen oder ein gesundheitsorientiertes Training ausüben möchten.
Zum weitläufigen Sportpark am Freimersdorfer Weg gehören Tennisplätze, Beachvolleyball-Felder und zwei Fußballfelder. Während im Mannschaftssport auch Basketball, Floorball, Handball und Volleyball zum Sportangebot des Vereins gehören, finden auch Kampfsportler und Individualisten, etwa beim Bogenschießen, hier eine sportliche Heimat.
Sehr begehrt sind in den warmen Monaten sportliche Duelle auf dem sandigen Untergrund beim Beachvolleyball, doch auch der Fußball wirkt anziehend. Besonders seit dem Zeitpunkt, als der alte Aschenplatz vor einigen Jahren zu einem Kunstrasenplatz umgebaut wurde, finden immer mehr heranwachsende Kicker ihren Weg zum TPSK. Der Seniorenbereich ist mit lediglich nur einer Herrenmannschaft indes noch sehr ausbaufähig. Schade auch, dass der schöne Rasenplatz seit der Eröffnung des Kunstrasenplatzes für Spiele nicht mehr genutzt wird.
Sportbegeisterte im Kölner Westen können sich gerne auf der Vereinswebseite über das abwechslungsreiche Sportangebot des Klubs informieren.
Mitten im Wohnviertel von Neuehrenfeld liegt der Sportplatz des SC West Köln an der Apenrader Straße. Der Klub ist ein wichtiger sozialer Anlaufpunkt im Veedel und bespielt den allerersten, im Stadtgebiet realisierten Kunstrasenplatz. Dass die Blau-Gelben nicht nur aufgrund des Sportfeldbelags eine hohe Anziehungskraft insbesondere für den Nachwuchs besitzen, beweisen die insgesamt 27 Jugendmannschaften, die sich den Platz mit zwei Männer- und einem Frauenteam teilen. Kein Wunder, dass der Klub seit Jahren darauf drängt, dass der oben gelegene Aschenplatz ebenfalls zu einem Kunstrasenplatz umgewandelt wird.
Selbst am halbprofessionellen Fußball war der SCW einst beteiligt, als er 1951 mit dem VfL 99, Kölns ältestem Fußballverein, eine Spielgemeinschaft bildete und das Abenteuer 2. Liga West annahm. Doch nach nur zwei Monaten war die Spielgemeinschaft zahlungsunfähig; es kam zum Lizenzentzug und die Mannschaft wurde aus der Wertung genommen. Aktuell tritt die Erste in der Kreisliga A an, doch das Hauptaugenmerk des Vereins gilt ohnehin mehr der Förderung des Jugendfußballs. Nicht ohne Stolz kann der Klub vermelden, dass schon einige Talente aus seinen Reihen später im Profifußball landeten.
Erfolgreich konnte der Verein zudem eine Insolvenz überwinden, die durch den Erwerb des Geländes und anschließenden Bauplänen erfolgte. Neben dem Vereinsheim wurde eine Kindertagesstätte geplant, deren Mieteinnahmen wiederum den Bau moderner Umkleidekabinen finanzieren sollten. Bauverzögerungen und Kostensteigerungen führten schließlich jedoch in die Insolvenz. Erst als ein Investor das Gelände übernahm, konnten die hehren Ziele realisiert werden. Und so fliegt nun manchmal ein Fußball aus dem Kita-Gelände über den Zaun und bleibt auf der wirklich herrlichen Anlage des Klubs liegen.
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LöWi-Arena (Neue Sandkaul)
„Wir sind LöWi!“ heißt das Motto des Vereins, der sich im Jahr 2000 aus den beiden Stadtteilvereinen SC Fortuna Lövenich und Teutonia Widdersdorf zum SV Lövenich/Widdersdorf gegründet hat. Im Zuge einer städtebaulichen Erweiterung im Bereich Widdersdorf-Süd rund fünf Jahre später entstand für den noch jungen Verein mit der „LöWi-Arena“ ein in einer parkähnlichen Landschaft eingebetteter Sportplatz, der über zwei Kunstrasenplätze verfügt und seitdem die sportliche Heimat für viele Jugend- und Seniorenteams bedeutet. Ein tolles Ambiente bietet ferner das Vereinsheim, dessen Grundsteinlegung 2011 erfolgte und zwei Jahre später fertiggestellt war. Im Gebäudekomplex befindet sich auch die Geschäftsstelle des Vereins sowie eine Begegnungsstätte (die eigentlich aber das Clubheim ist).
Zwar lässt sich über den Charme des Stadtteils Widdersdorf aufgrund seines Neubaugebiets streiten (bis 2009 war Widdersdorf nur ein beschaulicher Ort mit rund 6500 Einwohnern), doch zieht es seitdem Familien dank der vielen Einfamilienhäuser, Kita und der Internationalen Friedensschule inzwischen gerne hierher. Viele finden dann fast zwangsläufig auch eine Verbindung zum Sportverein, was beweist, dass die Symbiose zwischen Veedel und Verein gut gelungen ist.
VEEDELLIEBEN e.V.
Verbund der Kölner Interessengemeinschaften
Hauptstraße 94
50996 Köln